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Bauen mit Bits

Bauen mit Bits

Computergestützte Arbeitstechniken werden in der heimischen Baubranche immer wichtiger. Dadurch nimmt ihr Stellenwert auch in der Baulehre zu, in der digitale Inhalte verstärkt in den Fokus rücken.

Die Digitalisierung hat auch vor der Baubranche nicht Halt gemacht. Computergestützte Verfahren und Methoden finden zunehmend Verwendung in verschiedenen Bereichen am Bau, von elektronischer Datenverarbeitung bis hin zu digitaler Vermessung. Das hat nicht zuletzt Auswirkungen auf die Baulehre, die dieser Entwicklung bzw. dem modernen Bau schrittweise angepasst wird – sowohl im Hinblick auf die Wissensvermittlung wie auch bezüglich der Inhalte. Abgesehen von der verstärkten Fokussierung auf E-Learning und Onlinetraining, die auch in anderen Sparten zu beobachten ist, müssen Baulehrlinge nun nämlich ebenso den Umgang mit den technischen Hilfsmitteln und der dazugehörigen Software erlernen. „Digitale Arbeitstechniken am Bau liegen im Trend und sind künftig unumgänglich“, ist Bauunternehmer Anton Rieder überzeugt. „Deshalb muss auch die Lehrlingsausbildung entsprechend adaptiert werden.“

Digitaler Vorreiter

Wie der Digitalisierung in der Baulehre Rechnung getragen werden kann, zeigt Rieder mit seinem Unternehmen Riederbau selbst vor. Der Schwoicher Betrieb hat bereits früh die vielfältigen Möglichkeiten erkannt, die die digitale Entwicklung der Baubranche eröffnet: „Wir leben die Digitalisierung des Bauhandwerks schon seit Jahren vor und gehören in dieser Hinsicht zu den Vorreitern in Tirol“, erzählt Rieder. Schon seit 2011 setze man sich mit entsprechenden Methoden auseinander, die hierzulande zu jener Zeit nicht mal allen Bauunternehmern bekannt gewesen sein dürften. Dazu gehört etwa die computergestützte Gebäudeverwaltung (CAFM) oder die Bauwerksdatenmodellierung (BIM), die eine dreidimensionale Darstellung von Gebäuden samt aller Systeme, Leitungen und Rohre ermöglicht und Rieder zufolge auch in der heimischen Bauwirtschaft in Zukunft zum Standard werden dürfte. „Unsere Poliere sind allesamt mit Laptops und Tablets ausgestattet und bekommen mittlerweile sämtliche Baupläne über BIM in 3D dargestellt“, berichtet der Bauunternehmer. „Davon profitieren in weiterer Folge ebenso unsere Lehrlinge, die von den Polieren betreut und so direkt und hautnah mit der Technologie in Kontakt kommen.“

Lehre attraktiver machen

Damit die angehenden Fachkräfte auch vollen Nutzen aus den neuen digitalen Möglichkeiten am Bau ziehen können, werden im Rahmen der bundesweiten Initiative „Baulehre 2020“ allen Baulehrlingen im 2. Ausbildungsjahr kostenlos Tablets ausgehändigt, die in der Berufsschule und am Lehrbauhof sowie auf Baustellen eingesetzt werden können. Die Geräte verfügen über Internetzugang und vorinstallierte E-Learning-Apps, deren Themen von Baustellendokumentation bis zur Sicherheit am Arbeitsplatz reichen, und sollen so gut wie möglich in die EDV-Struktur des jeweiligen ausbildenden Unternehmens integriert werden. Anton Rieder sieht diese verstärkte Berücksichtigung digitaler Inhalte und Techniken in der Baulehre nicht nur als notwendig an, sondern auch als eine Chance, die Ausbildung attraktiver zu machen. „Ab 2020 gibt es in der Baubranche neue Lehrberufe, deren Inhalte stark an die digitale Welt angepasst wurden“, erklärt Rieder. „Ich hoffe, dass wir als Baubranche dadurch die Lehre und die praktische Ausbildung stärken können.“

Digitale Lehre

Der Trend zur Digitalisierung in der Ausbildung setzt sich fort.

Neuordnung der Bauberufe

Die drei bestehenden Lehrberufe MaurerIn, TiefbauerIn und Schalungsbau wurden im Hinblick auf die technische Entwicklung, insbesondere die Digitalisierung überarbeitet und neu bezeichnet: Hochbau statt MaurerIn, Tiefbau statt TiefbauerIn, Betonbau statt Schalungsbau.

Diese Lehrberufe wurden als Grundberufe definiert, auf welchen jeweils branchenspezifisch spezialisierte neue vierjährige Lehrberufe aufbauen sollen:

Die Berufsbilder sind so konzipiert, dass sich die ersten zwei Lehrjahre von Grund- und Erweiterungslehrberuf im Wesentlichen entsprechen und die Schwerpunkte ab dem 3. Lehrjahr zum Tragen kommen. Die Baubranche unterstützt die Implementierung der neuen Ausbildungsordnungen durch die Zur-Verfügung-Stellung von Tablets mit vorinstallierten Bau-Apps für alle Lehrlinge im 2. Lehrjahr. Bis Ende 2022 kann auch nach der geltenden Ausbildungsordnung für den Lehrberuf MaurerIn ausgebildet werden.

18. Oktober 2019 | AutorIn: top.tirol Redaktion | Foto: Shutterstock

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