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Gemeinsam statt alleine

Damit einer Lehre auf Augenhöhe nichts im Weg steht, sollten Konflikte rechtzeitig gelöst werden.

Gemeinsam statt alleine

Damit einer Lehre auf Augenhöhe nichts im Weg steht, sollten Konflikte rechtzeitig gelöst werden.

Die Initiative Lehre statt Leere unterstützt, wenn es während der Lehrzeit zu Konflikten kommt. Wie das funktioniert, erklärt Lehrlings- und Lehrbetriebscoach Felix Roling.

Wie kann ein Coaching einem Lehrling helfen?

FELIX ROLING: Die Grundidee von Lehre statt Leere: Der Zugang zum Coaching für Betriebe und Lehrlinge soll einfach und unbürokratisch sein. Zunächst werden die Anliegen des Coaches geklärt und das gemeinsame Ziel definiert. Hier arbeiten wir sehr ressourcenorientiert, das heißt, dass jeder Lehrling und jeder Betrieb über Mittel verfügt, um eine belastende Situation selbst bewältigen zu können. Dann wird eine Strategie erarbeitet, um das Problem zu klären, sich eventuell weitere Unterstützung zu holen, sich neu zu orientieren oder anderweitige Schritte zu setzen. Das Coaching mit Lehre statt Leere ist immer Hilfe zur Selbsthilfe! Das Coaching findet im Tempo des Coaches statt und niemand wird zu irgendetwas gedrängt. Natürlich unterstützen wir Coaches mit unserer Erfahrung und unserem Netzwerk.

Mit welchen Fragen und Problemen kann (und sollte) man als Lehrling einen Coach aufsuchen?

Es sind vor allem drei Bereiche, die Teil unserer täglichen Arbeit sind:

  • 1. Herausforderungen in der betrieblichen Umgebung. Dies können zwischenmenschliche Konflikte sein, aber auch Herausforderungen, die sich im Übergang vom Schüler zum Lehrling ergeben. Dabei stehen häufig Fragen zur Ausbildungsstruktur, betriebliche Lernziele oder Orientierung am Arbeitsplatz im Vordergrund.
  • 2. Schwierigkeiten, die sich aus dem privaten Umfeld der Lehrlinge ergeben. Auch hier erfolgt der Wechsel der Identität vom Schüler zum Arbeitnehmer nicht immer reibungslos. In dieser Phase verändern sich Rollenbilder, die Familie nimmt eine andere Position ein und das Umfeld verändert sich. Hier setzt das Coaching an. So können Konflikte geklärt und weitere Hilfe organisiert werden.
  • 3. Anliegen, die das Thema Berufsschule betreffen. Immer wieder entsteht der Wunsch nach z.B. schulischer Nachhilfe bzw. gerade jetzt in der Coronazeit, nach Umgang mit digitalen Lerninhalten, Selbstorganisation im Distance-Learning. Da das Lehrlingscoaching keine Nachhilfe gibt, verweisen wir auf die bestehenden zahlreichen Fördermöglichkeiten, meist über Arbeiter- und Wirtschaftskammer, bzw. geben Inputs zu „Lernen lernen“.

Wie läuft die Beratung ab?

Ein Beispiel: Aufgrund privater Schwierigkeiten war es für einen Lehrling fraglich, ob er das Lehrverhältnis aufrechterhalten kann. Zudem wurde er wegen Fehlzeiten, Krankenständen etc. vom Ausbildungsverantwortlichen bereits auf seine Situation angesprochen. Im Coaching wurden vor der Zielsetzung „Lehrstelle behalten“ mögliche Unterstützungen besprochen. Auch wurde eine Beratungsstelle kontaktiert, die den Jugendlichen weiter unterstützt. In weiteren Coaching- Terminen wurde auch die Bedeutung einer Rückmeldung an den Betrieb deutlich. Hier bereitete sich der Lehrling auf ein Gespräch mit seinem Ausbildungsverantwortlichen vor. Der Betrieb war sehr unterstützend und das Lehrverhältnis konnte fortgesetzt werden.

Wo findet man einen Coach? Was kostet die Beratung?

Das Lehrlings- und Lehrbetriebscoaching ist für Betriebe und Lehrlinge kostenlos. Es kann auf mehreren Kanälen kontaktiert werden: Auf der österreichweiten Infoline 0800 22 00 74 (erreichbar von Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr) und auf der Homepage www.lehrestattleere.at. Ein besonderes Service sind Sprechstunden mit Coaches an einigen Tiroler Fachberufsschulen.

  • Felix-Roling

    Felix Roling, Lehrlings- und Lehrbetriebscoach

02. Mai 2021 | AutorIn: Katharina Wildauer | Foto: Karo Pernegger

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