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Motivationsbombe

Motivationsbombe
Buchautor Lars Amend

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Buchautor Lars Amend

In seinem Buch „Why Not?“ gibt Bestsellerautor und Coach Lars Amend Praxistipps für ein Leben ohne Wenn und Aber. Im Interview erzählt er, warum man sich Ziele stecken sollte, wie man sie erreicht und sich dabei nicht unterkriegen lässt.

Lars, heute bist du erfolgreicher Autor und Lebenscoach. Was wolltest du als Kind einmal werden?

LARS AMEND: Als Kind wollte ich immer DJ werden. Ich war auch gar nicht so untalentiert und hab mich sehr für die Welt der Musik interessiert. Später habe ich auch für einen Radiosender gearbeitet. Aber letztlich war mir dieser Berufswunsch nicht wichtig genug, denn ich habe nicht ausreichend geübt, um wirklich ein guter DJ zu werden. Ich glaube vor allem junge Menschen sehen oft bei ihren Idolen oder Vorbildern nicht, wie viele Stunden über Stunden man üben und trainieren muss, um dieses eine Ziel zu erreichen.

Denkst du, es ist wichtig, sich selbst konkrete Ziele zu stecken?

Stell dir vor, du willst ein Haus bauen und arbeitest immer nur dran, wenn du gut drauf und motiviert bist. Dann wird dieses Haus nie fertig. Genauso ist es mit Träumen und Zielen im Leben. Man wird nicht jeden Tag Lust haben, dafür zu arbeiten. Einen Traum zu haben, bedeutet nicht jeden Tag wie ein Glücksflummi durch die Welt zu hüpfen. Für mich persönlich ist Durchhaltevermögen der wichtigste Faktor für Erfolg und Zufriedenheit im Leben. Das ist der Unterschied bei den Menschen, die etwas erreicht haben. Es sind nicht immer die Besten und Talentiertesten in den Charts, auf Bestsellerlisten oder unter Firmengründern. Wenn du etwas erreichen und Erfolg haben willst, musst du auch mal was durchziehen und schwierige Zeiten durchstehen. Es macht nicht immer Spaß, aber am Ende lohnt es sich und man ist stolz, wenn man zurückblickt.

Der Uni hast du nach nur einem Tag den Rücken gekehrt, du hast einige Zeit in London gelebt, später beim Radio gearbeitet und dann begonnen, Bücher zu schreiben. Hattest du manchmal Zweifel, ob dein Weg der richtige ist?

Eine gewisse Unsicherheit war natürlich da. Aber mir war immer klar: der von der Gesellschaft als normal erachtete Weg ist nichts für mich. Für meinen Vater bin ich also einen Tag zur Uni, wusste aber gleich, dass ein Studium nicht das Richtige für mich ist. Es ist wichtig herauszufinden, was der persönliche Weg ist. Ich finde, es gibt nichts Schlimmeres, als ein falsches Leben zu führen: zu studieren, weil es die Eltern wollen. Einen Beruf ausüben, weil man viel verdient. Wir haben nur dieses eine Leben, das sollten wir mit einem Beruf verbringen, der uns ein gewisses Maß an Spaß und Freude bereitet.

Was würdest du jungen Menschen empfehlen, die gerade ihren Weg suchen?

Ich finde, man muss in seinen 20er Jahren erstmal gar nichts erreichen. Da bin ich viel radikaler als andere. Ich bin überzeugt, dass man als so junger Mensch keine Erfolge braucht. Was man aber machen sollte: Reisen, die Welt entdecken, andere Kulturen kennenlernen, tausend Dinge probieren und auch mal auf die Schnauze fallen – du musst herausfinden, wer du bist. Wenn wir aus der Schule kommen, sollen wir auf einmal wissen, was wir mit unserem Leben machen wollen – dabei wissen wir gar nicht, welche Möglichkeiten wir haben. Deshalb: Schreib eine Liste mit Berufen und Ausbildungen, die du dir vorstellen kannst zu machen. Und dann probiere einfach aus! Besonders das Reisen ist so wichtig, weil man dadurch eine neue Perspektive auf das Leben bekommt. Jugendliche sind oft überfordert mit der Vielzahl an Möglichkeiten, die wir in Deutschland oder Österreich haben. Wenn man von einer Reise in fremde Kulturen zurückkommt, empfindet man mehr Dankbarkeit dieser Auswahl gegenüber. Dann ist eine Lehre zum Tischler plötzlich gar nicht mehr so schlecht.

Dein Buch soll inspirieren, seine Träume zu verwirklichen. Was sind deine Tipps für den Anfang und die ersten Schritte hin zum Ziel?

Punkt eins: Hab keine Angst, am Anfang richtig zu scheitern. Viele Menschen haben Angst, anfangs alles falsch zu machen und sich zu blamieren – und das blockiert! Aber jeder Profi war mal Amateur. Jeder hat klein angefangen und den ersten Schritt gemacht. Punkt zwei: Stell so viele Fragen wie möglich. Rede mit den Menschen, die den Weg, den du gehen möchtest, schon gegangen sind. Ich würde mir also einen Mentor suchen und viele Menschen kontaktieren und um ein kurzes Gespräch bitten. Wenn du Arzt werden möchtest, dann schreibe an zehn Chefärzte – irgendwann wird sich jemand Zeit nehmen und deine Fragen beantworten. Hab keine Angst und stell viele Fragen, das würde ich jungen Menschen auf den Weg geben.

In deinem Buch plädierst du für 30–Tage–Challenges. Wie kann das helfen?

Egal, wie alt du bist und was du in deinem Leben machst: du kannst etwas Neues anfangen, dafür ist es nie zu spät. Die 30 Tage sind ein absehbarer Zeitraum und perfekt, um etwas anzufangen und auszuprobieren: Du kannst einen Monat kein Fleisch essen, keinen Alkohol trinken, eine Sprache lernen oder mit Malerei anfangen. Nach einem Monat sieht man schon Erfolge, man fühlt sich besser und trickst sich dadurch selbst aus. Die 30-Tage-Challenges bringen neue Energie ins Leben und können ein super Anstoß sein. Hast du Tipps, um motiviert zu bleiben und positiv zu denken? Es gibt in meinem Leben zwei Routinen: Morgens trinke ich immer einen Espresso. Und dann meditiere ich nach dem Aufstehen für 20 Minuten. Das hilft mir, morgens gut in den Tag zu starten. Oft stehen wir auf, werden nicht richtig wach und hetzen dann in die Arbeit oder Schule. Durch die Meditation bringt man eine kleine Struktur in den Tag und hat einen Puffer, bis das Leben beginnt. Von vielen Profisportlern oder Topmanagern weiß man, dass sie meditieren. Das hat nichts mit Esoterik oder Räucherstäbchen zu tun. Meditation ist eine Technik, um Klarheit und Gelassenheit zu bekommen und ruhiger zu werden. Deshalb mache ich immer Werbung dafür und möchte,  dass viel mehr Menschen zu meditieren beginnen.

Zur Person

Lars Amend wurde mit seiner Bushido-Biographie zum Bestsellerautor. Gemeinsam mit dem herzkranken Daniel Meyer schrieb er „Dieses bescheuerte Herz“, das 2017 mit Elyas M’Barek in der Hauptrolle verfilmt wurde. Vor Kurzem erschien Amends zweiter Ratgeber und Spiegel-Bestseller „It’s all good“, in dem er dazu aufruft, seine Träume zu verfolgen. Der Lebenscoach und Autor lebt und arbeitet in Berlin.

23. Januar 2020 | AutorIn: Katharina Wildauer | Foto: G/U

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