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Beste Klimaschutzprojekte im Alpenraum prämiert

v.li.) Theresa Haid (GF Vitalpin), Prof. Dr. Ulrich von Weizsäcker (Umweltwissenschaftler und Politiker), Vitalpin KlimaInvestment-Gewinnerin Dr. Sabine Rödel (Bad Hindelang Tourismus), Dr. Franz Fischler (Vorsitzender der KlimaInvestment-Jury)

Beste Klimaschutzprojekte im Alpenraum prämiert

v.li.) Theresa Haid (GF Vitalpin), Prof. Dr. Ulrich von Weizsäcker (Umweltwissenschaftler und Politiker), Vitalpin KlimaInvestment-Gewinnerin Dr. Sabine Rödel (Bad Hindelang Tourismus), Dr. Franz Fischler (Vorsitzender der KlimaInvestment-Jury)

Am 11. Mai 2022 fand in Tirol erstmals die Preisverleihung des Vitalpin KlimaInvestment statt – ein Förderpreis zum Schutz des Alpenraums. Aus knapp 40 Anträgen wurden elf Nominierte geehrt.

Die vier Topplatzierten: Gewonnen hat die Allgäuer Destination Bad Hindelang Tourismus, Zweiter wurde der Südtiroler Bauernhof Niedersteinhof und ex ae·quo Dritte wurden der Innsbrucker Verein re.paro – Verein für Reparaturkultur und das Südtiroler Skigebiet Konsortium Carezza Dolomites. Die Preisverleihung wurde von einer hochkarätigen Diskussionsrunde umrahmt.

Förderpreis für nachhaltige Projekte

Vitalpin hat heuer zum ersten Mal einen Förderpreis für nachhaltige Projekte im Bereich Umwelt- und Klimaschutz sowie für nachhaltiges Wirtschaften im Alpenraum vergeben. Durch die Initiative Vitalpin KlimaInvestment, die vom Klimaschutzexperten ClimatePartner begleitet wird, konnten finanzielle Mittel in Höhe von rund 65.000, - Euro gesammelt werden. Die Summe kam durch freiwillige Prämienzahlungen von Unternehmen zustande und kommt nun der Umsetzung nachhaltiger Projekte im Alpenraum zugute.

„Der Schutz des Alpenraums wird in Zukunft immer wichtiger werden. Deshalb war es uns ein Anliegen, mit der Initiative diejenigen zu fördern, die das bereits erkannt haben und sich besonders für Nachhaltigkeit und Klimaschutz einsetzen“, so Theresa Haid, Geschäftsführerin von Vitalpin. Jakob Sterlich, Prokurist von ClimatePartner Austria, über die Initiative: „Es freut mich, dass 40 Anträge aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol eingelangt sind. Zahlreiche Unternehmen, Vereine und Start-ups haben die Chance ergriffen, ihren Projekten noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken.“

Hochkarätige Expertenjury

Nachhaltige Mobilität, Energieeffizienz, Investition und Verwendung von erneuerbaren Energien, Maßnahmen zur Kohlenstoffbindung, Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität und Initiativen zur Kreislaufwirtschaft – nach diesen Kriterien wurden die Projekte bewertet und die Siegerprojekte ermittelt. Eine namhaft besetzte Jury selektierte die Bewerbungen. Der Jury-Vorsitzende und ehemalige EU-Kommissar Dr. Franz Fischler über die Gewinner: „Es war keine leichte Entscheidung bei der Vielzahl an spannenden Projekten, aber ich bin mir sicher, dass wir mit den vier Gewinnern die richtige Entscheidung getroffen haben. Sie dienen als wahres Vorbild für alle Unternehmen und Vereine, die sich in Sachen Umwelt- und Klimaschutz weiterentwickeln wollen.“ Die weiteren Mitglieder der Jury sind Mag. Alice Schmidt (POW Science Alliance), Mag. Karin Huber-Heim (Circular Economy Forum), Dr. Ulrike Pröbstl-Haider (BOKU Wien), Dr. Christian Baumgartner (CIPRA International), DI Hans-Jürgen Salmhofer (Bundesministerium für Klimaschutz) sowie der ehemalige deutsche Profiskirennläufer Felix Neureuther.

Neureuther konnte zwar aus terminlichen Gründen nicht persönlich an der Verleihung teilenehmen, aber er hat es sich nicht nehmen lassen, eine Videobotschaft an die Projekteinreicher zu überbringen: „Es ist beeindruckend diese Fülle an innovativen Projekten zu sehen. Ihr alle macht einen überragenden Job, unfassbar welche Gedanken ihr habt und was ihr alles für die Nachhaltigkeit in den Alpen tut“, so der ehemalige Skirennläufer.

Vier große Gewinner-Projekte

Mit ihren Konzepten gegen die Mitbewerber durchgesetzt haben sich die Allgäuer Destination Bad Hindelang Tourismus, der Südtiroler Bauernhof Niedersteinhof, der Innsbrucker Verein re.paro – Verein für Reparaturkultur und das Südtiroler Skigebiet Konsortium Carezza Dolomites. Für das Projekt „EMMI-MOBIL“ bekam Bad Hindelang Tourismus ein Preisgeld in Höhe von 20.000, - Euro. Mit diesem elektrisch betriebenem Rufbussystem wird die nachhaltige Vor-Ort-Mobilität in der Region auf ein völlig neues Level gehoben.

„Es freut und motiviert mich natürlich sehr, dass unser Projekt unter den vier Gewinnern ist. Bad Hindelang ist laut Weltgesundheitsorganisation WHO einer der Orte mit der besten Luft weltweit. Damit das so bleibt, müssen wir uns der Mobilitätswende stellen und uns ernsthaft und glaubwürdig engagieren und positionieren. Mit EMMI-MOBIL treiben wir die kommunale Klima- und Mobilitätswende auf Basis unseres Lebensraumkonzepts weiter voran und gehen als nachhaltiger Tourismusort mit Vorbildfunktion vorweg.“, so Bad Hindelangs Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel.

Beim Projekt „Wohnen, leben, genießen – energieautarker und nachhaltiger Lebensraum“ des Niedersteinhofs aus Südtirol wird auf allen Ebenen nachhaltig gewirtschaftet – ob durch die Energieversorgung mittels Wärmepumpe oder Windrad, die rein regionale Beschaffung von Material und Handwerk, die Verwertung des eigenen Heus und den Transport durch E-Autos oder den Schutz der Artenvielfalt. Dafür gab es von Vitalpin KlimaInvestment 15.000, - Euro.

Über 4.500, - Euro durfte sich re.paro freuen. Der Tiroler Verein hat mit dem „ReparaturKulturCafé“ in Innsbruck einen Ort geschaffen, an dem Dinge repariert werden und somit nicht weggeschmissen werden müssen – Kreislaufwirtschaft par excellence. Das Konsortium Carezza Dolomites überzeugte mit dem Konzept „Nachhaltigkeit leben und konkret umsetzen“ und bekam dafür ebenfalls 4.500, - Euro. Die Südtiroler involvieren die gesamte Region und alle Stakeholder in den Nachhaltigkeitsprozess „System Carezza“ und investieren in nachhaltige Mobilität, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft.

Die sieben weiteren Nominierten:

  • Der Tourismusverband Wilder Kaiser aus Tirol mit seiner Mobilitäts-App Naturtrip Tirol – Urlaub ohne Auto endlich einfach
  • Das vegane Restaurant „Guat, zEssen“ aus Tirol mit eigenem Gemüseanbau aus Permakultur
  • Der Reiseveranstalter ASI Reisen aus Tirol mit seinem CSR Dashboard
  • Die Schmittenhöhebahn AG aus Salzburg mit ihrem Bewirtschaftungskonzept zur Steigerung der ökologischen Vielfalt
  • Seiser Alm Marketing aus Südtirol mit dem Konzept für Investitionen in Nachhaltigkeitsprojekte auf dem Weg zum klimaneutralen Skigebiet
  • Die FONTIS luxury spa lodge aus Südtirol mit ihrem Urlaubskonzept und der einzigartigen Kombination aus nachhaltiger Bauweise, Green Spa, Eco Farming und Outdoor Active Erlebnissen.
  • Das Restaurant Zeress aus Südtirol mit seiner Orientierung an regionalen und nachhaltigen Prinzipien

Sie bekamen jeweils Preise in Höhe von 3.000, - Euro.

Hochkarätige Diskussion umrahmte die Preisverleihung

Im Anschluss an die Preisverleihung folgte eine hochkarätige Diskussionsrunde zum Thema „Politische Leitplanken für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus in den Alpen: Problemlöser oder unverbindliche Totengräber?“. Die Moderatorin des Abends, Isabella Krassnitzer, führte ihre Podiumsgäste Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Umweltwissenschaftler und ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages sowie Co-Präsident des Club of Rome, Dr. Franz Fischler, ehemaliger EU-Kommissar für Landwirtschaft, Entwicklung des landschaftlichen Raumes und Fischerei, Manfred Pinzger, ehemaliger Südtiroler Senator und Präsident des Hotelier- und Gastwirteverband, Marcus Caduff, Graubündner Regierungsrat sowie Mario Gerber, Tiroler Landtagsabgeordneter, durch eine spannende Diskussion.

Zu Beginn sprach Weizsäcker mit Krassnitzer über die Grenzen des Wachstums auf einem Planeten mit endlichen Vorkommen an Ressourcen. Am Podium ergänzten dann Kenner aus Politik und Tourismus die Ansichten des renommierten Umweltwissenschaftlers und sprachen über unterschiedliche politische und wirtschaftliche Strategien der einzelnen Regionen. Tirol und Südtirol wollen mit ihren neu entwickelten Konzepten, dem „Tiroler Weg“ und dem „Südtiroler Landestourismusentwicklungskonzept“ in eine ähnliche und vor allem nachhaltigere Richtung gehen.

Der Schweizer Kanton Graubünden schlägt eine etwas andere Richtung ein und setzt auf die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Bündner Tourismus. Fischler betonte, dass die Nachhaltigkeit in der Breite noch nicht angekommen sei und es einen Transformationsprozess geben muss. Der lebhaften Diskussion konnte trotz unterschiedlicher Konzepte entnommen werden, dass wir so schnell als möglich handeln müssen. Die Wegweiser zeigen in Richtung Nachhaltigkeit – jetzt müssen Taten folgen.

12. Mai 2022 | AutorIn: ProMedia | Foto: Vitalpin / Oss

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