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Genuss ohne Kompromiss

Aisha Redpath Treppo ist Köchin, Bäckerin und Ernährungscoach, Dagmar Lukas ist Marken strategin und Gastronomin, Annia Rainer-Rochelt hat diverse Firmen- Beteiligungen im Hospitality-Bereich.

Genuss ohne Kompromiss

Aisha Redpath Treppo ist Köchin, Bäckerin und Ernährungscoach, Dagmar Lukas ist Marken strategin und Gastronomin, Annia Rainer-Rochelt hat diverse Firmen- Beteiligungen im Hospitality-Bereich.

Mit kreativen Produkten, die nicht nur schmecken, sondern auch gut für den Körper und das Wohlbefinden sind, beweisen die Gründerinnen des Innsbrucker Start-ups
adalicious, dass Süßes nicht automatisch Sünde ist.

Für Dagmar Lukas, Annia Rainer-Rochelt und Aisha Redpath Treppo gehört eine gesunde, ausgewogene Ernährung zum Alltag – genau wie Süßigkeiten. „Süßes ist oft ein kleiner Trostspender, eine Belohnung, einfach eine kleine Freude zwischendurch“, betont Lukas. Damit das kein Widerspruch ist, haben die drei Freundinnen 2018 das Unternehmen adalicious gegründet, mit dem sie Kuchen, Desserts und süße Snacks produzieren, bei denen neben dem Geschmack auch die Nährstoffbilanz passt.

NATÜRLICH GUT

Ausschlaggebend war, dass es trotz der zunehmenden Bedeutung von bewusster Ernährung am Markt immer noch fast ausschließlich die alles andere als gesunden, mit Zucker und anderen aus ernährungswissenschaftlicher Sicht bedenklichen Inhaltsstoffen überladenen Süßigkeiten-Klassiker gibt. „Wir haben da eine riesige Marktlücke gesehen, weil es keine fertigen süßen Produkte gibt, die ein hohes Qualitätsniveau haben und modernen Ernährungsrichtlinien folgen“, erklärt Lukas. „Da haben wir uns gesagt, es muss doch möglich sein, so etwas anzubieten.“ Den Schlüssel dazu haben sie im Natural Baking gefunden, das auf hochwertige, nährstoffreiche und teilweise auch rohe Zutaten setzt. „Damit kann man Süßes auf einem Niveau machen, wo man sagt, das kann man wirklich ohne schlechtes Gewissen genießen, das schmeckt super und man tut sich tatsächlich das Gutes – man führt dem Körper Nährstoffe zu und bringt nicht nur den Blutzuckerspiegel durcheinander.“

VON DER IDEE ZUM PRODUKT

Praktischerweise ist die gebürtige Schottin Redpath Treppo Expertin für das Thema: Sie hat vor ihrem Umzug nach Innsbruck ein Café und Catering-Unternehmen in Kapstadt aufgebaut, das sich auf nachhaltige Küche und Natural Baking spezialisiert hat. Für adalicious hat sie zahlreiche Rezepte entwickelt, die über Monate getestet und weiterentwickelt wurden. „Zuerst wollten wir drei Produkte machen, aber dann haben wir so viele Ideen gehabt, und Aisha hat so super Sachen gemacht, dass es jetzt doch zwölf sind“, erzählt Lukas. Diese werden von Hand in einem auf tiefgekühlte Backwaren spezialisierten Familienbetrieb im Tiroler Unterland produziert, der sich extra für adalicious bio-zertifizieren ließ. Den Gründerinnen war es wichtig, die Produktion in der Nähe zu haben. „Viele Start-ups haben eine tolle Idee, lassen das Produkt dann aber irgendwo produzieren, wo sie keine Kontrolle haben. Wir können hier wirklich den ganzenProzess begleiten und sicher sein, dass die Qualität passt“, sagt Lukas. „Wir fordern das Produktions-Team auch ziemlich, weil wir ständig etwas verändern“, ergänzt Rainer-Rochelt. Das sei zum Beispiel mit der Schokolade für die von Snickers, Bounty und Twix inspirierten Goodies der Fall gewesen. „Wir haben die Schokolade am Anfang selbst gemacht, aber die Konsistenz war nicht optimal. Deshalb sind wir jetzt auf eine nachhaltige Zotter-Schokolade umgestiegen, was die Goodiesnoch ein bisschen besser macht.“

KLIMAFREUNDLICH GENIESSEN

Da die adalicious-Produkte keine Konservierungsstoffe beinhalten und ursprünglich
für den Vertrieb an Gastronomen gedacht waren, werden die Produkte tiefgekühlt und vorportioniert angeboten. „Als Frischeprodukt hätten sie nur eine kurze Haltbarkeit, was extrem stressig ist. So kann ich genau so viel entnehmen, wie ich brauche“, erklärt Lukas. „Das ist zum einen ein Convenience-Faktor, aber es reduziert auch Lebensmittelverschwendung.“ Nicht nur hier zeigt sich, dass Nachhaltigkeit ein großes Thema für das Startup ist: Die Produktion ist klimaneutral, die Verpackung besteht aus Karton und 100 Prozent recycelbarer Zuckerrohr-Folie und wird laufend verbessert, wenn nachhaltigere Alternativen entdeckt werden. „Nachhaltigkeit war die Basis für uns“, sagt Rainer-Rochelt. „Wenn man jetzt eine Firma gründet und die nicht nachhaltig führen kann, hat man ein Problem. Wir finden, dass man nichts produzieren soll, das man nicht wiederbenützen, wiederverwerten oder wie bei uns aufbrauchen kann. Wenn das nicht geht, sollte man sich echt überlegen, ob das in der Zeit, in der wir uns befinden, das richtige Produkt ist.“

KURSÄNDERUNG

Nach zwei Jahren Entwicklung und Vorbereitung folgte 2020 der Markteintritt – im Feber, einen Monat vor Beginn der Pandemie. „Wir waren noch auf einer großen Messe und haben dort super Feedback und viele Kundenanfragen bekommen, und dann war alles zu“, erinnert sich Rainer-Rochelt. Das sei ein Schock gewesen, den sie aber relativ schnell überwunden hätten. „Man muss solche Momente nützen. Entweder du gibst auf, oder du veränderst dich.“ Deshalb liegt der Fokus jetzt nicht mehr nur auf der Gastronomie , sondern auch auf Endkunden. Inzwischen gibt es adalicious bei ausgewählten Partnern in Österreich und Deutschland, Anfang Juli startet der Onlineshop. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein: „Vor drei Jahren waren wir noch eher unsicher, wie viel Aufklärungsarbeit notwendig sein wird, damit Kunden das Produkt verstehen, aber jetzt merken wir, dass die Zeit wirklich reif ist“, betont Lukas. Das Verständnis und Interesse sei jetzt auf jeden Fall da – es sei fast, als würden die Kunden genau so etwas suchen. „Da hat sich echt viel getan, alleine dieses Bewusstsein, was für ein Junk in vielen Lebensmitteln aus Supermärkten drin ist, womit man da oft zugemüllt wird, und dass es auch anders geht.“

Langsam kommen mehr Bestellungen, aber konkrete Ziele haben die Unternehmerinnen sich nicht gesetzt. „Wir wollen einfach organisch und gesund wachsen. Und dann sehen wir dem Ganzen ohne Druck, ganz gelassen entgegen“, betont Rainer-Rochelt. Das liege auch daran, dass das Unternehmen nur aus Frauen besteht. „Ich bin in anderen Unternehmen beteiligt, wo mehrheitlich Männer die Entscheidungen treffen, und es ist ein anderes Arbeiten“, erzählt sie. „Wir haben eine andere Zielsetzung – uns geht es eher darum, dass das Produkt stimmt und der Kunde zufrieden ist. Wenn das passt, kommt das Wachstum automatisch.“

Die Produkte

Das Sortiment umfasst Kuchen (Choc Apricot Bean, Carrot Curcuma, Blueberry Zucchini), Goodies (Choc Coconut, Choc Chickpea, Choc Peanut), Raw Desserts (Lemon Matcha, Strawberry Maca, Hazel Hemp) und One-Bites (Protein, Balance, Power).
Erhältlich sind die Produkte in Partner-Shops (u. a. Greenroot und Resort in Innsbuck, Dallmayr in München) und ab Anfang Juli auch über den eigenen Online-Shop auf der Webseite www.adalicious.eu.

  • adalicious2

    Die Rezepte basieren auf rein pflanzlichen Zutaten.

10. Juli 2021 | AutorIn: Lisa Schwarzenauer | Foto: adalicious

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