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Energiekrise bedroht heimische Wirtschaft

Sollte die Energiekrise nicht bald bewältigt werden, drohen auch in Tirol Produktionsdrosselung und der Verlust von Arbeitsplätzen.

Energiekrise bedroht heimische Wirtschaft

Sollte die Energiekrise nicht bald bewältigt werden, drohen auch in Tirol Produktionsdrosselung und der Verlust von Arbeitsplätzen.

Explodierende Energiepreise gefährden den Produktionsstandort und tausende Arbeitsplätze. Die Industriellenvereinigung legt ein 5-Punkte-Programm vor, mit dem die Energiekrise bewältigt werden kann und fordert schnelle und unbürokratische Hilfe von der Politik ein.

„Die Situation ist mehr als dramatisch. Vielen Unternehmen steht das Wasser bis zum Hals. Binnen eines Jahres gab es an den Spotmärkten eine Versechsfachung der Strompreise sowie eine Verzehnfachung der Gaspreise. Es drohen Produktionsdrosselungen und Arbeitslosigkeit in Österreich, sofern nicht konsequent und schnell entgegengesteuert wird“, schildert Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) die aktuelle Lage.

Rasche und unbürokratische Hilfe

„Daher braucht es rasche und unbürokratische Hilfeleistungen, die schnell Linderung schaffen und Liquidität im Unternehmen halten. Darüber hinaus muss es strukturelle Veränderungen als Antwort auf die europäische Preisproblematik geben – Stichwort ‚Merit Order‘. Vor diesem Hintergrund legt die Industriellenvereinigung einen ‚Notfallkoffer‘ mit fünf Werkzeugen vor, um den unterschiedlichen Herausforderungen gezielt mit den richtigen Antworten zu begegnen“, so Knill.

5-Punkte-Programm gegen die Energiekrise

  1. Eine Ausweitung und Verlängerung bereits vorbereiteter Hilfsinstrumente
    Energiekostenzuschuss auf 2,5 Mrd. EUR erhöhen, Strompreiskompensation dauerhaft umsetzen. „Als Akuthilfe braucht es eine Überarbeitung der bestehenden Hilfsmittel – wie des Energiekostenzuschusses und der Strompreiskompensation. Ersterer sollte, äquivalent zu den gestiegenen Energiekosten ein Volumen von mindestens 2,5 Mrd. Euro umfassen und jedenfalls bis zum nächsten Jahr verlängert werden“, fordert Knill.
  2. Liquiditätsstärkung für Unternehmen
    Ergänzend dazu braucht es die Möglichkeit Unternehmen in schwierigen Zeiten den Rücken zu stärken. Daher schlägt die IV staatliche Garantien – ähnlich wie während der COVID-19 Akutphase – vor, damit Unternehmen bei der Beschaffung und Absicherung der notwendigen Energie unterstützt werden. Als steuerliche Maßnahme braucht es zudem die dauerhafte Einführung eines 3-jährigen Verlustrücktrags für Unternehmen, um die Liquidität der Betriebe zu stärken.
  3.  „Awareness schaffen“ – Verwaltung auf Kurzarbeit vorbereiten
    „Sollte es aufgrund unbezahlbarer Energiekosten oder einer Energiemangellage zu Produktionsdrosselungen in den Betrieben kommen, droht eine Kurzarbeitswelle, ähnlich der Coronajahre 2020 und 2021.“, so Knill. Darauf muss sich die heimische Verwaltung nun frühzeitig vorbereiten, um in dieser Situation rasch vorgehen zu können.
  4. Reform des europäischen Strommarkts
    „Europäische Herausforderungen, brauchen europäische Antworten. Nationale Alleingänge im Bereich der Stromversorgung schwächen lediglich einzelne Staaten und dienen der Symptombekämpfung, während die Wurzel des Problems unberührt bleibt. Daher ist das Strommarktdesign dahingehend zu reformieren und die Merit-Order weiterzuentwickeln. Die Industrie unterstützt die Bundesregierung ausdrücklich darin auf europäischer Ebene diese Reform anzustoßen und voranzutreiben“, so Knill.
  5. Gemeinsamer europäischer Energieeinkauf
    Die IV unterstützt ausdrücklich Aktivitäten der EU-Kommission zu einem gemeinsamen strategischen Gaseinkauf. „Damit können große Gas-Volumina über lange Zeiträume kontrahiert werden, die es ermöglichen internationale Gasprojekte (z.B. Erschließung neuer Gasfelder, Bau von LNG Terminals) zu realisieren und damit bestehende Knappheiten an den Gasmärkten zu überwinden“, meint Knill abschließend.
02. September 2022 | AutorIn: top.tirol Redaktion | Foto: Shutterstock

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