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Hochtechnologie mit Philosophie

Multivac ist ein wichtiger Arbeitgeber der Region.

Hochtechnologie mit Philosophie

Multivac ist ein wichtiger Arbeitgeber der Region.

Am Standort Lechaschau tut sich Multivac nicht nur als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb, sondern auch durch ökologisch verträgliche Produktion hervor.

Im vergangenen Jahr feierte Multivac sein 40-jähriges Bestehen in Lechaschau. Bereits 1974 siedelte sich das deutsche Unternehmen hier mit einer eigenen Tochtergesellschaft an – damals, vor dem EU-Beitritt, nicht zuletzt, um als Sprungbrett in andere Länder zu dienen. Seither fertigt der internationale Konzern an dem Standort im Außerfern sogenannte Tiefzieh- Maschinen zur Herstellung von Vakuumverpackungen. Diese Geräte sind weltweit im Einsatz und haben dem Unternehmen mittlerweile zu einer globalen Marktführerposition verholfen. „Besonders verbreitet wird unsere Technik in der Lebensmittelindustrie genutzt“, erklärt Andreas Schaller, Geschäftsführer des Standorts Lechaschau. „Aber auch medizinische Geräte, die steril gehalten werden müssen, und Industriegüter werden mit Maschinen aus unserer Produktion dem Kundenwunsch entsprechend verpackt.“

Zuwachs

Seinen Anfang nahm der Standort Lechaschau relativ bescheiden. Ursprünglich waren dort nur acht Mitarbeiter tätig. Inzwischen hat sich der Betrieb jedoch zu einem wichtigen Arbeitgeber für die gesamte Region entwickelt. „Bis 2003 ist unsere Produktion auf 165 Beschäftigte angewachsen“, sagt Schaller. „Seither konnten wir aber noch einmal einen besonders starken Wachstumsschub verbuchen. Inzwischen hat sich unsere Mitarbeiterzahl auf 370 Personen noch einmal mehr als verdoppelt.“

Natürliche Bauweise

Den gesteigerten Platzbedarf, den das Wachstum vor allem in den vergangenen zwölf Jahren mit sich gebracht hat, ist man bei Multivac mit Bedacht angegangen. Seit 2003 setzt das Unternehmen auf Holzbau-Hallen. Das bringt mehrere Vorteile mit sich. „Zum einen schafft diese Verbindung des natürlichen Baustoffs Holz mit klassischen Stahlelementen eine ganz besondere Raumatmosphäre und damit auch ein sehr angenehmes Arbeitsklima“, beschreibt Schaller. Zum anderen wird der Betrieb dank dieser ökologischen Bauweise seinem Anspruch, so umweltverträglich wie möglich zu arbeiten, gerecht. Zudem ermöglicht es der Einsatz von Holz, beim Ausbau auf Unternehmen und Rohstoffe aus der Region zurückzugreifen. So entsteht zusätzliche Wertschöpfung für Betriebe vor Ort.

Energieschonend

Aber nicht nur beim Ausbau des Unternehmens, sondern auch beim täglichen Betrieb legt Multivac viel Wert darauf, die Umwelt zu schonen. „Metallverarbeitung braucht verhältnismäßig viel Energie“, sagt Andreas Schaller. „Das versuchen wir auf anderen Ebenen wieder wettzumachen.“ Deswegen setzt der Betrieb in Lechaschau bei der Beheizung der Werkshallen auf Wärmepumpen. Anstatt mit fossilen Brennstoffen wird emissionsfrei mit der Wärme des Grundwassers geheizt. Zudem nutzt das Unternehmen die Abwärme, die bei den Bearbeitungsprozessen entsteht. „Und natürlich recyceln wir im Werk auch“, fügt Schaller hinzu. „Sämtliche Metallabfälle werden getrennt und wiederverwertet, sodass keine Rohstoffe verlorengehen.

Nachwuchsschmiede

Der Multivac-Standort in Lechaschau hat aber nicht nur als Arbeitgeber stark an Bedeutung gewonnen. Der Betrieb verfügt aktuell zudem auch über 40 Ausbildungsplätze für Lehrlinge in den Berufen Mechatronik, Metalltechnik, Maschinenbautechnik und Metallbearbeitung. Und dieses Angebot wird derzeit noch weiter ausgebaut. Im Herbst 2014 wurde auf dem Betriebsgelände ein neues Ausbildungszentrum eröffnet. Auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern finden nicht nur die 40 bereits beschäftigten Lehrlinge Platz. „In dem neuen Gebäude bieten wir nicht nur eine Ausbildung in Hochtechnologie-Berufen auf neuestem Stand an“, erklärt Andreas Schaller. „Wir haben zudem 20 neue Lehrplätze geschaffen, die wir schrittweise bis 2017 besetzen werden.“

Unternehmensphilosophie

Diese Ausbildungsoffensive ist Teil einer, in der Industrie eher ungewöhnlichen Denkweise, wie der Geschäftsführer erzählt: „In vielen Bereichen geht der Trend dahin, möglichst viele Aufgaben an externe Unternehmen abzugeben“, sagt er. „Wir sehen das anders. Anstatt des klassischen Outsourcings betreiben wir sogenanntes Insourcing.“ Dabei ist Multivac darum bemüht, möglichst vieles selbst zu fertigen und sich auch bisher nicht vorhandene Technologien anzueignen. Das schafft nicht nur mehr Unabhängigkeit für den Betrieb, sondern fördert auch sein Wachstum. Dahinter steht vor allem der Nachhaltigkeitsgedanke. „Zum einen schaffen wir neue Arbeitsplätze für die Region, bieten hervorragende Ausbildungen und sorgen zugleich dafür, dass uns immer ein Pool an hoch qualifizierten Mitarbeitern zur Verfügung steht“, sagt Schaller. „Zum anderen können wir selbst den höchsten Qualitätsstandard garantieren, indem wir unsere eigenen Mitarbeiter ausbilden.“

30. Juni 2015 | AutorIn: top.tirol Redaktion | Foto: Multivac

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