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Plansee: Tiroler Metallurgiekonzern mit Weltruf

Anno dazumal: das Werksgelände in den Anfangstagen

Plansee: Tiroler Metallurgiekonzern mit Weltruf

Anno dazumal: das Werksgelände in den Anfangstagen

Eine kleine Firmengeschichte

Großes entsteht zunächst meist im Kleinen und mit viel visionärer Kraft: Es war der in Prag geborene Erfinder und Industrielle Dr. Paul Schwarzkopf, der 1921 auch wegen der Elektrizität aus dem Plansee (eine Parallele zur Ansiedlung der ebenfalls aus Böhmen nach Tirol gekommenen Gründern bei Swarovski und Riedel Glas) in Reutte die Metallwerke Plansee gründete. Schwarzkopf stellte zunächst mit 20 Mitarbeitern Moybdän- und Wolframdrähte für die Lichtindustrie her.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland 1938 musste Schwarzkopf mit der Familie in die USA emigrieren, das Werk wurde von den Nazis zum Rüstungsbetrieb der Deutschen Edelstahlwerke umfunktioniert. Schwarzkopf erhielt das Werk erst 1952 im Zuge der Restitution wieder zurück. Von seinem Vater Paul übernahm dann Dr. Walter Schwarzkopf die Plansee-Leitung. Ein besonderer Schwerpunkt war auch die Mitarbeiterentwicklung und eine partnerschaftliche Unternehmensführung.

Grande Dame.

Nach seinem frühen Tod nach einem Unfall im Jahr 1978 übernahm seine Frau Hilde Schwarzkopf, Mutter von vier Kindern (drei Töchter und ein Sohn), als Hauptgesellschafterin im Aufsichtsrat die strategische Führung des 100-prozentigen Familienunternehmens. Hilde Schwarzkopf, die heuer verstorben ist, wurde zur Grande Dame der Tiroler Industrie. Legendär war ihre Reaktion nach dem Großbrand in der Sinterei, als sie trotz eines 500-Millionen-Schilling-Schadens vor die versammelte Belegschaft trat und ankündigte: „Wir bauen hier wieder auf!“

Seit 1996 lenkt ihr Sohn Michael Schwarzkopf als Vorstandsvorsitzender die Plansee Group und führte die globale Expansion in noch größerem Tempo fort. Heute hat die Gruppe weltweit 33 Produktionswerke und setzte im Geschäftsjahr 2013/14 rund 1,2 Mrd. Euro um. Seit 1978 hat sich der Umsatz mehr als verzehnfacht. Obwohl allein seit 2008 mit 1,2 Mrd. Euro ein gesamter Jahresumsatz investiert wurde, hat Plansee keine Nettoschulden. „Unsere Finanzsituation ist sehr gut“, sagt Schwarzkopf mit Hinweis auf nicht näher genannte deutliche Gewinne und das auf über 1,1 Mrd. Euro gestiegene Eigenkapital. Zuletzt bekamen alle Mitarbeiter eine Prämie von 1.750 Euro.

Hochtechnologie.

Kräftig expandiert wurde mit Zukäufen in den letzten Jahren vor allem in Amerika und Asien, und da besonders in China. Bei Einrechnung aller Beteiligungen hat die Gruppe insgesamt 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon etwa 2.300 im Stammwerk Breitenwang bei Reutte. 

Plansee stellt verschiedene Hochtechnologieprodukte aus Metallen her, die ganz besondere Eigenschaften haben. Der Fokus liegt dabei vor allem auf Herstellung und Verarbeitung von Molybdän und Wolfram. Metalle der Plansee-Gruppe sind in unzähligen Produkten zu finden, etwa als Werkstofflösungen für Flachbildschirme, Handys, Brennstoffzellen, Computertomographen, in Teilen für den Maschinenbau, Autos oder den Flugzeugbau.

  • Hilde-Schwarzkopf

    HIlde Schwarzkopf

  • Michael-Schwarzkopf

    Michael Schwarzkopf

  • 140704-TT-1PlanseeWerksfoto

    In Breitenwang befindet sich größte Standort der Plansee Group.

24. März 2015 | AutorIn: Alois Vahrner | Foto: TT/Böhm, Plansee

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