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Unsichtbar, aber unverzichtbar

Das Freudenberg Sealing Technologies Werk in Kufstein

Unsichtbar, aber unverzichtbar

Das Freudenberg Sealing Technologies Werk in Kufstein

Freudenberg Sealing Technologies ist einer der Hidden Champions der Tiroler Industrie. Das Unternehmen stellte im letzten Jahr 100 Millionen Spezialdichtungen in Kufstein her.

Jedes Mal, wenn ein Lkw abrupt bremst, eine elektrischer Meißel eine Wand durchbricht oder jemand seine Zähne mit einer Elektrozahnbürste putzt, kommen mit hoher Wahrscheinlichkeit Dichtungssysteme von Freudenberg Sealing Technologies zum Einsatz. Obwohl das Unternehmen nur wenigen Tirolern ein Begriff ist, gibt es in Europa wohl kaum einen schweren Lkw, der ohne eine Dichtung aus Kufstein fährt.

Sicherheit und Komfort

Das Spezialgebiet von Freudenberg Sealing Technologies sind selbst entwickelte Elastomermischungen, formfeste, aber gleichzeitig elastische Kunststoffe, die zur Fertigung von Spezialdichtungen verwendet werden. Das Unternehmen hat mehr als 200 dieser Elastomere für seine Kunden konzipiert. In enger Absprache mit seinen Partnern entwickelt Freudenberg maßgeschneiderte Lösungen für un­zählige Anwendungsbereiche. Spezialdichtungen aus Kufstein werden in Sicherheitssystemen wie Bremsen, ABS, EBS und den Luftfedern von schweren Nutzfahrzeugen verbaut oder in automatischen Getrieben eingesetzt. In Pkws werden sie für pneumatische Komfortsitze und Luftfederungssysteme benötigt, die dem Fahrer ein bequemes und sicheres Fahr­erlebnis ermöglichen.

Wie das Schicksal so spielt

Das Unternehmen wurde 1950 vom österreichischen Ingenieur und Erfinder Walther Simmer, unter dem Namen Simmerwerke, gegründet. Simmer hatte seit 1919 in der Lederfabrik Carl Freudenberg gearbeitet und dort die Wellendichtung „Simmerring“ mitentwickelt. Aus der Lederfabrik von einst entstand eine weltweit aktive Firmengruppe, die im Jahre 1983 das Werk ihres früheren Ingenieurs übernahm.

Freudenberg Sealing Technologies erwirtschaftet im Geschäftsjahr 2017 weltweit 2,3 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigt 15.000 Mitarbeiter, von denen 330 in Kufstein tätig sind. Das Ziel des Unternehmens ist, mit seiner Verfahrens- und Technologiekompetenz eine weltweite Führungsposition einzunehmen.

Drei Fragen an Wolfgang Schachermayr

1. In aller Kürze: Was macht Ihre Firma? Freudenberg Sealing Technologies entwickelt und produziert kundenspezifische Spezialdichtungen für ein breites Anwendungsspektrum in der Automobil- und Allgemeinindustrie. Die Produkte sind überwiegend Elastomer- Metall- oder Elastomer- Kunststoffverbindungen. Die Kernkompetenz liegt in der chemischen Anbindung des Elastomers an die Trägerteile. Am Standort Kufstein werden mit 330 Mitarbeitern ca. 100 Millionen Spezialdichtungen pro Jahr hergestellt.

2. Welchen Stellenwert hat Innovation bei der Freudenberg Sealing Technologies? Innovation ist Teil unserer DNA und in unseren Leitsätzen festgeschrieben. Unser Ziel ist eine globale Innovations- und Technologieführerschaft. Dabei beschränkt Innovation sich nicht nur auf Produkt- oder Materialinnovationen. Innovation muss vor allem einen Mehrwert für unsere Kunden schaffen, sei es durch immer leistungsfähigere Produkte oder die kontinuierliche Verbesserung unserer Prozesse. Als Entwicklungspartner unserer Kunden versuchen wir, sehr langfristige Marktanforderungen zu erkennen und unseren Innovationsprozess dahingehend auszurichten. Sehr starke Innovationstreiber sind für uns aktuell Elektromobilität und Digitalisierung.

3. Industriestandort Tirol: Was sind Ihrer Meinung nach die Vor- und Nachteile? Tirol bietet ein sehr gutes Ausbildungsumfeld. Das beginnt mit der technischen Ausbildung an den HTLs und setzt sich an den ausgezeichneten Fachhochschulen in Kufstein und Innsbruck fort. Damit gibt es eine gute Basis für hochqualifizierte Mitarbeiter.

Initiativen für den Ausbau eines externen Partnernetzwerks unterstützen die Industrie in Bereichen wie Industrie 4.0, Data Science oder Virtual Reality. Aufholbedarf gibt es beim Stellenwert der Lehrlingsausbildung und in Bezug auf die Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Dort wünsche ich mir mehr Autonomie für die Unternehmen, um gemeinsam mit den Betriebsräten individuelle Betriebsvereinbarungen beschließen zu können.

Freudenberg

  • Sitz: Kufstein
  • Gründung: 1950
  • Mitarbeiter: 330
  • Tätigkeits­bereich: Entwicklung und Fertigung von Spezialdichtungsprodukten
  • Weitere Firmen­standorte: Gehört zur globalen Geschäftsgruppe Freudenberg Sealing Technologies und verfügt über weitere Fertigungsstandorte in Deutschland, Ungarn und USA.
30. Oktober 2018 | AutorIn: Daniel Schreier, Haris Kovacevic | Foto: Freudenberg Sealing Technologies

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