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ADLER: Chemieverfahrens­techniker via Video-Prüfung

Alle online: Ein paar Schnappschüsse von der bislang außergewöhnlichsten ADLER-Lehrabschlussprüfung.

ADLER: Chemieverfahrens­techniker via Video-Prüfung

Alle online: Ein paar Schnappschüsse von der bislang außergewöhnlichsten ADLER-Lehrabschlussprüfung.

Nervös zupft sich Tobias den Hemdkragen zurecht. Der Höhepunkt und Abschluss seiner Ausbildung zum Chemieverfahrenstechniker steht bevor – und er gleich vor der Prüfungskommission. Nur: Tobias steht nicht. Er sitzt. Und zwar vor dem Laptop. In seinem Wohnzimmer. Denn die strengen Prüfer beäugen ihn nicht live, sondern via Videotelefonie. Eine doppelte Premiere: Tobias und seine Kollegen sind die ersten Lehrlinge Österreichs, die ihre Lehrabschlussprüfung online absolvieren – und die ersten fertigen Chemieverfahrenstechniker seit Wiederaufnahme dieser Ausbildung in der ADLER-Werk Lackfabrik.

Herausfordernde Improvisation

Letzteres war von langer Hand geplant. Vor dreieinhalb Jahren hat ADLER nach langer Zeit erstmals wieder die Ausbildung zum Chemieverfahrenstechniker angeboten und mit Tobias Gertloff und Maximilian Millner zwei perfekte Kandidaten gefunden. Die Video-Premiere kam allerdings ganz unverhofft: Ein kleines Virus namens Corona warf alle Planungen über den Haufen und machte ganz viel Flexibilität, Umdenken und Improvisation notwendig. Gerade noch hatten Millner und Gertloff gemeinsam mit fünf anderen Chemieverfahrenstechnikern im Technikum von Sandoz ihre praktische Lehrabschlussprüfung hinter sich gebracht. Am 17. März hätte das theoretische Fachgespräch stattfinden sollen. Und plötzlich stand die Welt still: Corona. Lockdown. Quarantäne. Alles abgesagt. Auf unbestimmte Zeit. Doch die Köpfe in der Prüfungsabteilung der Wirtschaftskammer und in den Unternehmen standen nicht still – im Gegenteil. Die Gehirne ratterten weiter. Auf Hochtouren. „Wir wollten unbedingt einen Weg finden, um den jungen Menschen den zeitnahen Abschluss ihrer Lehre zu ermöglichen“, schildert Hansjörg Steixner, Teamleiter im Prüfungsservice der Wirtschaftskammer Tirol. Schließlich hängt die Lebensplanung (und natürlich das Einkommen) der Nachwuchs-Mitarbeiter von diesem entscheidenden Tag ab, werden sie auch in den Unternehmen schon sehnsüchtig als vollwertige Fachkräfte erwartet.  

Zusätzliche Motivation

Wie wäre es also mit einer Prüfung via Skype? „Als die Idee einer Online-Lehrabschlussprüfung auftauchte, war ich zuerst schon ein wenig skeptisch“, gibt Maximilian Millner zu. Doch schlussendlich, am 20. April 2020, als er das Prüfungsparkett gegen seine Küche tauschte, klappte alles hervorragend. „Die drei Prüfer waren über Videotelefonie zugeschaltet und haben jeweils circa 10 Minuten zu ihren Fachbereichen – organische Chemie, anorganische Chemie und Verfahrenstechnik – gefragt“, schildern die beiden ADLER-Ex-Lehrlinge. Ungewöhnlich – aber gut. „Wir haben zum Beispiel auch etwas vorzeigen müssen, das hab ich dann halt auf einen Block gezeichnet und in die Kamera gehalten“, schmunzelt Gertloff, für den die außergewöhnliche Prüfung sogar mit einem guten Erfolg endete. Überhaupt waren die Prüfer beeindruckt von den Leistungen. „Vielleicht hat der Ernst der Lage den Lehrlingen einen zusätzlichen Motivationsschub gegeben“, mutmaßt ein Prüfer. Jedenfalls war „die Qualität der Gespräche hervorragend, die Lehrlinge haben sogar durchschnittlich besser abgeschnitten als normalerweise.“

Spannende Karrierechance

Heute werkelt der frischgebackene „Geselle“ Gertloff, der in seiner Ausbildungszeit auch zwei Mal den Landeslehrlingswettbewerb für sich entschieden hat, in der ADLER Produktionshalle 1 an einem Versuchsaufbau: „Wir sind momentan dabei, neue Wege für den Umgang mit Pulvern zu finden“, verrät der 27-Jährige. 27? Ja, der Oberländer hat seine Ausbildung nämlich nach der Matura am BRG Telfs und einem angefangenen Physikstudium begonnen. Bei ADLER begeistern sich nämlich neben motivierten Jugendlichen auch „reifere“ Bewerber für die spannenden Karrieremöglichkeiten eines Lehrabschlusses. Millner ist ebenfalls schon 24 Jahre. Er arbeitet nun in der modernsten Wasserlackfabrik Österreichs, die ADLER vor einem Jahr eröffnet hat. „Das macht mir Riesenspaß – jeder Tag bringt neue Herausforderungen“, lacht Millner. Herausforderungen, die er natürlich meistert – so wie alle Beteiligten rund um die außergewöhnlichsten Lehrabschlussprüfungen aller Zeiten auch diese Herausforderung hervorragend gemeistert haben!

ADLER – In unseren Adern fließt Farbe

Mit 620 Mitarbeiter/-innen ist ADLER Österreichs führender Hersteller von Lacken, Farben und Holzschutzmitteln. 1934 von Johann Berghofer gegründet, wird das Familienunternehmen heute in der dritten Generation von Andrea Berghofer geführt. 18.000 Tonnen Lack verlassen jährlich das Schwazer Werk und gehen an Kunden in über 25 Ländern weltweit. ADLER hat Vertriebsgesellschaften in Deutschland, Italien, Polen, den Niederlanden, der Schweiz, Tschechien und der Slowakei; einziger Produktionsstandort ist die ADLER-Werk Lackfabrik in Schwaz / Tirol (A). Als eines der ersten Unternehmen seiner Branche ist ADLER seit 2018 zu 100% klimaneutral. Durch eine Vielzahl von Maßnahmen hat ADLER seinen ökologischen Fußabdruck auf ein Minimum reduziert. Unvermeidbare Restemissionen kompensiert ADLER durch anerkannte Klimaschutz-Zertifikate und trägt so zur Finanzierung neuer Klimaschutzprojekte bei.

27. Mai 2020 | AutorIn: ADLER Lacke | Foto: ADLER Lacke

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