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Die Bierbrauer

Die Brauerei legt großen Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit

Die Bierbrauer

Die Brauerei legt großen Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit

Der Getränkebereich zählt zu den Segmenten mit den meisten Marktneueinführungen. Auch die Tiroler Brauerei Zillertal Bier beschäftigt sich mit der Entwicklung neuer Produkte, die essenziell sind, um als mittelständische Brauerei konkurrenzfähig zu bleiben.

Die Entstehung neuer Ideen

„Eine Brauerei hat die Aufgabe, dem Endkonsumenten zu zeigen, was alles mit Bier möglich ist“, sagt Martin Lechner, Geschäftsführer von Zillertal Bier. Aus wenigen Zutaten könne man viele unterschiedliche Bierspezialitäten brauen. Dafür werden der Markt und Konsumtrends beobachtet sowie Rückmeldungen der Kunden durch die Außendienstmitarbeiter berücksichtigt.

Im 14-Tage-Rhythmus widmet sich der Zillertaler Bierbrauer dem Thema Produktentwicklung. Im Beisein der Geschäftsführung, der Braumeister, Marketing- und Außendienstmitarbeiter werden zudem einmal im Monat eigene Biere sowie jene der Konkurrenz verkostet. Neben der Entwicklung neuer Rezepturen geht es um die Optimierung bestehender Produkte, beispielsweise wenn es erntebedingte Schwankungen bei den Rohstoffen gibt. „Schließlich ist es unser Anspruch, dass die Qualität des Biers immer gleich gut ist“, erklärt Lechner.

Von der Idee zur Herstellung

Die Brauerei legt großen Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit – Themen, die auch dem Konsumenten immer wichtiger sind. „Wir wollen Rohstoffe so nah wie möglich kaufen“, sagt Lechner. Im Herbst 2017 wurde dieser Firmenphilosophie entsprechend eine neue Biersorte eingeführt, die aus in Tirol angebauter Gerste, der sogenannten Fisser Imperial Gerste, gebraut wird. Seit einigen Jahren bauen Bauern im Tiroler Oberland diese alte Sorte wieder an. Daraus eine Rezeptur für Bier zu entwickeln, war allerdings nicht einfach: Denn das Getreide ist im Vergleich zu herkömmlichen Braugersten sehr eiweißreich.

In einer eigenen Kleinbrauerei am Firmenstandort in Zell am Ziller, in der neue Biere entstehen, wurde Schritt für Schritt ein eigenes Sudprogramm entwickelt. „Hier waren vor allem der Braumeister und die Brauer gefragt“, erzählt Lechner. Drei Jahre lang dauerte es bis zum Markteintritt. „Wir mussten nicht nur ein Produkt entwickeln, sondern gleichzeitig auch den Rohstoff organisieren, sprich weitere Bauern finden, die die Gerste anbauen.“ Und damit auch Möglichkeiten für die Lagerung, Trocknung und Reinigung der Gerste. 2017 waren es 48 Bauern, heute sind es 60 Bauern, die das Getreide anbauen. Fast die komplette Ernte wird von der Zillertaler Brauerei aufgekauft.

Der Markteintritt

„Es ist wichtig, erst dann ein Produkt auf den Markt zu bringen, wenn man zu 100 Prozent davon überzeugt ist. Das war unsere Strategie in den letzten 20 Jahren, und der Erfolg hat uns recht gegeben“, weiß Lechner. Im Bierbereich ist der Konkurrenzdruck sehr groß, während der Bierkonsum seit zwölf, 13 Jahren stabil ist. Kleinere sogenannte Craft-Beer-Brauer würden dabei weniger ausmachen als große Konzerne. In Anbetracht der Produktvielfalt in den Supermärkten sind begleitende Marketing­maßnahmen notwendig, um dem Endverbraucher das Produkt nahe zu bringen. Neben dem Tiroler Handel ist der Gastrobereich, in dem zwei Drittel des Umsatzes generiert werden, wichtiger Abnehmer.

Schließlich müsse man einem neuen Produkt zwei Jahre Zeit geben, damit es sich etabliert. In den meisten Branchen überleben nur zehn bis 15 Prozent der Produktneuheiten die ersten drei Jahre, sagt Lechner. Trotzdem sind Produktinnovationen für ein Traditionsunternehmen überlebenswichtig. „Alle ein bis zwei Jahre sollte man etwas Neues auf den Markt bringen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Zillertal Bier

Gründung: Im Jahr 1500 wurde der Grundstein für Zillertal Bier in Zell am Ziller gelegt.
Produktions­standort: Zell am Ziller
Mitarbeiter: rund 50
Tätigkeit: Herstellung von Bierspezialitäten
Produkte: 12 Bier­spezialitäten, 5 Spezialbiere, 1 Apfelsaft
Bierproduktion pro Jahr: rund 70.000 Hektoliter

30. Juni 2018 | AutorIn: Eva Schwienbacher | Foto: Franz Oss

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