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Zwischen Tradition und Innovation

Teamarbeit: Die Verantwortung für ein Projekt wird auf mehrere Schultern aufgeteilt, um MitarbeiterInnen zu entlasten und besser einzusetzen.

Zwischen Tradition und Innovation

Teamarbeit: Die Verantwortung für ein Projekt wird auf mehrere Schultern aufgeteilt, um MitarbeiterInnen zu entlasten und besser einzusetzen.

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Um die richtigen MitarbeiterInnen zu finden und vor allem zu halten, hat das Zillertaler Einrichtungshaus Wetscher in den letzten Jahren interne Arbeitsstrukturen komplett umgekrempelt und ein eigenes Ausbildungsprogramm gestartet.

Das Thema mit den MitarbeiterInnen war für uns immer schon schwierig, weil wir auf der einen Seite klassische FacharbeiterInnen, TischlerInnen und Lehrlinge, aber auch ganz spezielle MitarbeiterInnen aus dem Kreativbereich brauchen“, erzählt Martin Wetscher, Geschäftsführer des gleichnamigen Zillertaler Familienbetriebs. Man habe sich immer schon sehr bemühen müssen, um Leute an den Standort zu bringen und dort zu halten.

Neben Klassikern wie gemeinsamen Ausflügen und Teamevents setzt Wetscher vor allem auf zwei Elemente: eine höhere Arbeitsteilung und interne Meisterklassen für InnenarchitektInnen und die Tischlerlehrlinge.

Besser im Team

Projekte, für die früher einzelne InnenarchitektInnen zuständig waren, werden bei Wetscher inzwischen von Dreierteams erledigt. „Wir haben gesehen, dass immer wieder MitarbeiterInnen das Unternehmen verlassen, weil sie überlastet waren, und da habe ich mir irgendwann gesagt, das gibt es ja nicht, die Person ist wahnsinnig gut, was ist da eigentlich los?“, sagt Wetscher. Dann habe man sich das Aufgabenprofil der InnenarchitektInnen genauer angeschaut und festgestellt, dass man die Tätigkeiten – und damit auch die Verantwortung – auf mehrere Personen entsprechend ihren Talenten und Neigungen aufteilen kann: Eine Person kümmert sich um die künstlerischen, kreativen Aufgaben, eine um die technische Umsetzung und eine um die Projektleitung vor Ort.

„Am Anfang waren wir sehr skeptisch, weil wir uns gefragt haben, ob wir uns das überhaupt leisten können, aber die Leute haben dann so eine Mehrleistung geliefert, dass das Konzept voll aufgegangen ist“, berichtet Wetscher. So könne man jetzt auch junge Leute einstellen, die technisch schon sehr gut seien, aber noch nicht die Erfahrung hätten, um komplett selbstständig arbeiten zu können.

Gezielte Förderung

Ähnliche Gedanken haben die Entwicklung einer In-House-Akademie für InnenarchitektInnen angestoßen. „Uns ist aufgefallen, dass MitarbeiterInnen, die frisch von der Schule oder Universität kommen, Probleme haben, in den Arbeitsalltag und in diese Verantwortung hineinzufinden“, so der Geschäftsführer. „Da sind einige gescheitert, obwohl sie super Anlagen hatten.“ Als Lösung wurde gemeinsam mit externen Expert-Innen über mehrere Jahre die sogenannte Meisterklasse für Innenarchitektur entwickelt, deren erster Jahrgang im Juni abschließt. Die TeilnehmerInnen sind voll angestellt, absolvieren aber über 15 Monate zusätzlich verschiedene Ausbildungsmodule zu Themen von Farbenlehre und Bautechnik bis hin zu Psychologie, um ideal für die Arbeit bei Wetscher ausgerüstet zu sein.

Der Erfolg dieser Maßnahmen zeige laut Wetscher, dass es sich lohne, die Initiative zu ergreifen: „Man kann sich auch als kleiner, heimischer, bodenständiger Betrieb etwas einfallen lassen, das für die MitarbeiterInnen und für das Unternehmen gut ist, um attraktiver zu sein.“

Zahlen zum Unternehmen

  • Der Grundstein des Unternehmens wurde 1912 mit der von Franz Wetscher gegründeten Tischlerei gelegt.
  • Seit 1958 ergänzt das Möbel­haus das Angebot von Wetscher.
  • Heute beschäftigt das Unternehmen 90 MitarbeiterInnen und hat neben handgefertigten Möbeln und Einrichtungslösungen auch Produkte inter­nationaler Premiummarken wie Cassina, Vitra und Minotti im Angebot.

Zur Person

Martin Wetscher führt das Zillertaler Familienunternehmen Wetscher in vierter Generation.

  • Wetscher-Martin

    „Man kann sich auch als kleiner, heimischer, bodenständiger Betrieb etwas einfallen lassen, um attraktiver zu sein.“ Martin Wetscher

05. Juni 2023 | AutorIn: Lisa Schwarzenauer | Foto: Wetscher Wohngalerien