Seit zweieinhalb Wochen wird die Timmelsjoch Hochalpenstraße von den Schneemassen befreit. Schlechtes Wetter und große Neuschneemengen erschweren die Fräsarbeiten. Dennoch könnte bereits Mitte Mai aufgesperrt werden – so früh wie noch nie in der 64-jährigen Geschichte der „heimlichen Lücke in den Alpen“.

Seit 17. April kämpft sich das Schneeräumungsteam der Timmelsjoch Hochalpenstraße AG von Hochgurgl aus in Richtung Passhöhe. „Trotz dem durchwachsenen Wetter mit immer wieder Neuschnee konnten wir die Passhöhe bereits erreichen. Dem ‚Durchstich’ zu den Südtiroler Kollegen in den nächsten Tagen sollte somit nichts mehr im Wege stehen“, erzählt Manfred Tschopfer, Vorstand der Timmelsjoch Hochalpenstraße AG.

Modernstes Gerät im Einsatz

Die Räumung der Straße ist harte und gefährliche Arbeit. „Die Lawinen- und Steinschlaggefahr sind im Timmelstal sehr hoch und auch ein schneearmer Winter wie heuer bedeutet für uns, dass wir allein auf Nordtiroler Seite rund 250.000 Kubikmeter Schnee Schicht für Schicht wegfräsen müssen. Wenn wir die Schneemengen per LKW wegbringen müssten, wären das mehr als 30.000 Fuhren“, gewährt Timmelsjoch-Geschäftsführer Manfred Tschopfer Einblicke in die nicht alltägliche Arbeit. Für die Schneeräumung steht modernstes Gerät zur Verfügung. Ein 12-Tonnen schwerer Syntrac und ein 16-Tonnen schwerer Radlader treiben zwei 400 PS starke Fräsen an – die größten, die es am Markt gibt. „Allein der Fräsenaufbau wiegt vier Tonnen und schafft Schneehöhen von 170 cm“, erklärt Manfred Tschopfer. Unterstützt werden sie von einer 300 PS-starken Rotationsfräse, die ihren „Dienst“ seit rund 50 Jahren verrichtet.

Frühester Saisonstart möglich

Sofern keine gröberen Neuschneemengen mehr dazu kommen und das Wetter bei der Schneeräumung mitspielt, plant die Timmelsjoch Hochalpenstraße AG die Saisoneröffnung übernächste Woche rechtzeitig zu Christi Himmelfahrt. Vom Datum wäre das der früheste Öffnungstermin in der Geschichte der Passstraße. „Dazu brauchen wir aber noch ein paar konstant schöne Tage mit der Kraft der Sonne, damit die Lawinengefahr vor allem auf der steilen Südtiroler Seite gebannt ist“, erklärt Tschopfer und ergänzt: „Auf jeden Fall werden die ersten Besucher nach der Timmelsjoch-Eröffnung noch meterhohe Schneewände erleben können.“ 

Aktuelle Infos zum Eröffnungstermin unter www.timmelsjoch.tirol