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Montavit in Absam leitet Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung ein

Gespräche mit Banken und potentiellen Investoren sind gestartet.

Montavit in Absam leitet Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung ein

Gespräche mit Banken und potentiellen Investoren sind gestartet.

Das im Tiroler Familienbesitz befindliche Pharmaunternehmen Montavit wurde im Jahr 1945 gegründet und hat sich seither mit eigenen Arzneimitteln und Medizinprodukten erfolgreich in 80 Ländern etabliert. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, damit verbundener Lieferketten- und Produktionsengpässe, regulatorischer Umstellungen bei Medizinprodukten und massiver Preiserhöhungen bei Lieferanten haben aktuell ein Liquiditätsproblem verursacht. Montavit, das in Absam 175 und insgesamt 230 MitarbeiterInnen beschäftigt, leitet daher mit Montag kommender Woche ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung ein.

„Mit Hochdruck wird derzeit an der nachhaltigen Sanierung des Unternehmens gearbeitet, um den Fortbestand des Traditionsunternehmens, den Standort in Tirol und die wertvollen Arbeitsplätze zu sichern“, betonen die geschäftsführenden Gesellschafter Katherina Schmidt und Oswald Mayr. Eingebracht wird ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung, in dessen Rahmen innerhalb von 90 Tagen eine Entschuldung erreicht werden soll. „Parallel zum eingeleiteten Verfahren finden seit Donnerstag intensive Gespräche mit Banken sowie potenziellen Investoren statt. Wir sind überzeugt, dass gemeinsam mit einem Investor die Sanierung rasch gelingen kann und damit auch die erfolgreiche Unternehmensentwicklung, die auf das schwierigen Marktumfeld der vergangenen Krisenjahre zurückzuführen ist, fortgesetzt wird. Unsere gemeinsamen Anstrengungen zielen darauf ab, das seit 78 Jahren bestehende Unternehmen möglichst rasch wieder zu stabilisieren, die hochwertigen Arbeitsplätze und die heimische Produktion von wichtigen Pharmaprodukten in Österreich zu erhalten und natürlich auch die Gehaltsfortzahlungen garantieren zu können.“

Die durch Corona ausgelösten Marktverwerfungen haben die Umsätze bei den Produkten von Montavit weltweit einbrechen lassen. Noch vor der Krise hatte sich Montavit angesichts der positiven Unternehmensergebnisse im Jahr 2019 entschlossen, aufgrund der Nachfrage nach dem Hauptprodukt Cathejell (steriles anästhesierendes Katheter-Gleitmittel) in eine neue Produktionsanlage zu investieren. Selbst in einem 4-Schichtbetrieb konnte man damals der starken Nachfrage nicht mehr nachkommen. Die Inbetriebnahme dieser Investition verzögerte sich jedoch Pandemie- und technisch bedingt um ein Jahr, wodurch hohe Lieferrückstände aufgebaut wurden.

Im Zuge einer parallel notwendig gewordenen Zertifizierung des Hauptproduktes aufgrund eines in Kraft getretenen neuen Medizinproduktegesetzes kam es ebenfalls zu unerwarteten Verzögerungen. Diese hatten zuletzt zu einem 3-monatigen Erlösausfall geführt. „Wir sind sehr positiv die Zertifizierungen in naher Zukunft zu erhalten, um wieder voll lieferfähig zu sein“, erklären Schmidt und Mayr.

02. Februar 2023 | AutorIn: top.tirol Redaktion | Foto: Pharmazeutische Fabrik Montavit GmbH

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